Geschichte des Gasthofs zur Post

Ein an Tradition reicher Gasthof in Eschlkam

Monumental, aus der übrigen Bebauung des Marktes herausragend, zeigt sich dem Besucher der bauliche Komplex des Gasthofs Penzkofer. Aus einem der mittelalterlichen „Urhöfe“ des Marktes hervorgegangen, bezeichnet seit jeher als „Hoamater“, hat der Gasthof mit der Hausnummer 1 in der heutigen Waldschmidtstrasse 14 eine über Jahrhunderte ununterbrochene Tradition für Gastlichkeit.

Gelegen an der alten Wegeverbindung von der Grenzstadt Furth im Wald nach Neukirchen b. Hl. Blut, bewirtschaftete von 1630 bis 1715 die Familie Altmann den Gasthof mit der dazu gehörenden Ökonomie. Berühmtester Vertreter dieser Familie war Wolf Sighardt Altmann. Er lenkte viele Jahre als bedeutender Ratsherr und Bürgermeister die Geschicke des Marktes.

Bis zum Jahr 1775 folgte die Familie Schmirl, deren Wurzeln in Stachesried zu suchen sind. Durch Einheirat wurde Joseph Weber neuer Besitzer, Bauernsohn vom Sternhof, heute gelegen unmittelbar hinter der Landesgrenze in Tschechien.

1839 erwarb die Familie Neumaier käuflich das Anwesen. In der Besitzzeit de Joseph Neumaier wurde 1860/61 eine Brauerei gebaut. Ab dem Jahr 1926 ist die Familie Obermeier auf dem Anwesen und betreibt Ökonomie und Gaststätte samt Brauerei. Seit 1955 ist die Familie Penzkofer im Besitz des Gasthofes.

Zusammen mit seinem erhaltenen imposanten Braugewölbe mit Brauschank im Innenhof und Wirtsgarten stellt der Gasthof zur Post in Eschlkam einen gastronomischen Anziehungspunkt dar.

 

Besitzer des Gasthofs in Eschlkam

Seit 1775, 10. Mai Josef Weber vm Sternhof/Böhmen und Anna Maria, geb. Schmirl

1752, 13.Juli: Franz Anton Schmril, consul und hospes (Ratsherr und Wirt) und A. Maria Mauerer

Von 1838 – 1920: Familie Neumar (aus Kuchlshof)

Von 1920 bis 1955: Familie Josef Obermeier Die Familie Obermeier hielt ihren traditionellen Wurstball zu Josefi (19. März) ab. Die Tradition wird auch heute noch von der Familie Penzkofer weitergepflegt.

Seit 1955: Familie Penzkofer (Kauf durch Josef Penzkofer, Penzenmühle) Stilllegung der Brauerei und Aufbau eines regionalen Getränkevertriebs In den 1960er Jahren eigene Limonadenmanufaktur in der heutigen Brauschank

1964 Übernahme durch Sohn Xaver sen. und Ingeborg Penzkofer Seit 1991 eigene Biermarke Waldschmidt Bierspezialitäten

1995 Umsiedelung des Getränkevertriebs aus dem Innenhof an den Ortsrand von Eschlkam durch Xaver jun. und Marion Penzkofer

Umwidmung und gastronomische Nutzung des Braugewölbes mit Brauschank, früher Teil der Brauerei. Eine Theaterbühne wird installiert, Theaterfreunde um Georg Bäumel gründen den Verein Waldschmidtbühne und spielen alljährlich im Oktober Volkstheaterstücke.

Verfasser: Werner Perlinger, Archivar Markt Eschlkam

Bilder: Brauerei Obermeier Sudhaus, Gasthof zur Post 1960 - Postkarte